
Keramik & Kreativkunst
perfekt unperfekt
2025 war für mich kein Jahr des Durchstartens von Anfang an.
Es war ein Jahr des Wieder-Aufstehens.
2024 stand fast vollständig im Zeichen von Stillstand. Jedenfalls ab Mai. Mit der Brustkrebsdiagnose habe ich vieles, was vorher wichtig schien, erst einmal fallen lassen. Gesundheit hatte Vorrang. Energie war begrenzt. Pläne wurden auf Eis gelegt.
Erst gegen Ende des ersten Quartals 2025 kam langsam wieder Bewegung in mein Leben und Tun – nicht als grosses Comeback, sondern eher als vorsichtiges Abtasten: Was geht wieder? Was darf neu entstehen? Und in welchem Tempo?
In dieser Phase wurde mir klar, dass ich mein Töpfer-Business nicht „irgendwann“ aufbauen möchte, sondern jetzt. Nicht perfekt vorbereitet, nicht finanziell abgesichert, aber mit dem Wunsch, etwas Eigenes entstehen zu lassen. Schritt für Schritt. Parallel zu einem Teilzeit-«Brot»Job. Dabei habe ich viel nachgedacht, viel gezweifelt - immer wieder mit der Frage, ob das alles tragfähig ist.
Ich habe 2025 angefangen, sichtbar zu werden – mit einer eigenen Website, mit einem Blog, mit Texten unter meinem Namen. Dinge, die nach aussen vielleicht klein wirken, für mich aber immens grosse, innere Schritte waren.
Gleichzeitig habe ich gemerkt: Netzwerke entstehen nicht plötzlich. Sie sind das Ergebnis von Jahren, in denen man Menschen begegnet, Kurse besucht, Beziehungen pflegt, ohne zu wissen, wofür sie später einmal wichtig sein könnten. 2025 haben einige dieser Fäden angefangen zu wirken – ganz konkret, ganz greifbar.
Dieser Jahresrückblick von 2025 erzählt von genau diesem Prozess. Vom Stillstand über das langsame Wieder-Anfangen bis hin zu einem «eigenen» Atelierraum, in dem ich heute mit anderen Menschen töpfere. Von Entscheidungen, die nicht immer leicht waren. Von Unsicherheit, die geblieben ist. Und von dem Mut, trotzdem weiterzugehen.
Wenn du gerade selbst an einem Punkt stehst, an dem du dich neu sortierst – beruflich, kreativ oder ganz grundsätzlich –, dann ist dieser Rückblick vielleicht auch für dich.
Bevor ich tiefer in einzelne Projekte, Entscheidungen und Wendepunkte eintauche, möchte ich eines festhalten: 2025 war kein Jahr mit einem grossen Masterplan. Vieles ist unterwegs entstanden. Aus Gesprächen, aus Zufällen, aus Momenten, in denen ich gemerkt habe, dass etwas stimmig ist – oder eben nicht.
Was sich jedoch durch das ganze Jahr gezogen hat, war der Wunsch, mir Schritt für Schritt etwas Eigenes aufzubauen. Ohne mich zu überfordern. Ohne meine Gesundheit wieder zu ignorieren. Und ohne den Anspruch, alles sofort richtig machen zu müssen. Ganz nach meinem Motto: perfekt unperfekt.
Der Einstieg in die Selbständigkeit im Nebenerwerb war dabei ein wichtiger erster Schritt. Kein spektakulärer, aber ein mutiger. Und genau dort beginnt mein Rückblick auf die konkreten Themen und Highlights dieses Jahres.
Wir haben alle einmal klein angefangen. 2025 war mein Jahr dafür.
Die volle Selbständigkeit konnte und wollte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wagen. Zu unsicher. Zu wenig finanzieller Spielraum. Also habe ich mich bewusst für den Weg im Nebenerwerb entschieden.
Parallel zu einem «Teilzeit-Brotjob», der mir ein Stück Sicherheit gibt. In der Schweiz ist das zum Glück relativ unkompliziert: Solange noch kein bestimmtes Einkommen fliesst, darf man sich im Nebenerwerb selbständig machen. Diese Möglichkeit habe ich genutzt.
Dieser Weg fühlt sich für mich stimmig an. Er gibt mir Raum, sichtbar zu werden, Dinge auszuprobieren und Erfahrungen zu sammeln – ohne mich dabei selbst zu überfordern. Ich rechne fest damit, dass ich dieses Modell auch 2026 noch brauche. Sichtbarkeit entsteht nicht über Nacht. Vertrauen auch nicht. Und ich habe mir vorgenommen, mir genau dafür die Zeit zu nehmen, die es braucht.
In fünf Jahren möchte ich vollständig selbständig sein. Nicht als fixe Deadline, sondern als innere Richtung. Bis dahin darf mein Business wachsen. Langsam, aber stabil. Mit echten Menschen, echten Begegnungen und Arbeit, hinter der ich stehen kann.
Der Nebenerwerb ist für mich kein „halber Schritt“. Er ist mein Fundament. Ein Weg, der mir erlaubt, dranzubleiben – auch an den Tagen, an denen Zweifel lauter sind als Zuversicht. Und genau das macht ihn für mich so wertvoll.
Dieser langsame, tragfähige Aufbau prägt übrigens auch meine Arbeit im Atelier – dort entstehen die besten Dinge selten unter Zeitdruck.
Als meine Gesundheit Anfang 2025 stabiler wurde, kam langsam wieder Raum für neue Gedanken. Eine davon war: Ich möchte eine eigene Website für meine Keramiken. Nicht als perfektes Schaufenster, sondern als Ort, der mir gehört.
Im April habe ich dieses Projekt gemeinsam mit Birgit Baindl und systeme.io umgesetzt. Ich brauchte eine Plattform, die ich verstehen kann – und mit der ich eigenständig arbeiten kann. Genau das habe ich dort gefunden.
WordPress habe ich mir ebenfalls angeschaut. Grundsätzlich ein gutes System, aber für mich im Einstieg etwas sperriger. Obwohl Judith Peters das Aufsetzen einer Website sehr verständlich erklärt, bin ich erst später auf sie gestossen.
Ihre Vorlagen – vor allem für die „Über mich“-Seite – haben mir dennoch sehr geholfen, meine eigenen Worte klarer zu finden.
Von Anfang an war mir klar, dass meine Website mehr sein soll als eine reine Produktseite. Ich wollte bloggen. Nur wusste ich zu Beginn ehrlich gesagt noch nicht, worüber genau. Ideen hatte ich viele, aber keinen roten Faden.
Erst mit meiner Teilnahme als VIB (very interessting Blogger) ab Juli 2025 hat sich das verändert. Plötzlich kam jede Woche ein Blogartikel dazu – und mit der Zeit auch eigene Themenideen. Schreiben wurde wieder zu etwas, das sich natürlich anfühlt.
Seit Juli 2025 bin ich ein VIB - ein very interessting Blogger. Seit dem bekomme ich jeden Montag ein Blog-Thema über das ich schreiben könnte. Dieses Programm hat mir sehr geholfen meinen Blog aufzubauen und zu füllen.
Seit Dezember bin ich bei Double Your Blog dabei. Es geht dabei um's Optimieren der Beiträge und mehr Reichweite.
Aktuell denke ich über zwei neue Blogkategorien nach.
Die erste heisst „Büchervorstellungen“. Ich möchte dort Bücher vorstellen, die ich gelesen habe oder mit denen ich gearbeitet habe. Gerade im Umfeld von Teenagern habe ich gemerkt, wie wenig gelesen wird. Vielleicht ist das ein kleiner Anstoss – ohne Zeigefinger.
Die zweite Kategorie trägt den Arbeitstitel „Lernen von den alten Hasen“. Dort sollen Texte entstehen, die das Wissen erfahrener Künstlerinnen und Künstler festhalten. Menschen, die viel ausprobiert, viel durchgemacht und über Jahre eine eigene Arbeitsweise entwickelt haben.
Mich interessiert dabei weniger das Herstellen von Tassen oder Tellern, sondern die Frage, wie sie mit Ton arbeiten, wie sie Materialien kombinieren, wie ihre Denk- und Arbeitsprozesse aussehen.
Ein Name, der mir dabei einfällt, ist J. C. Bächtold, der aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr mit Ton arbeitet – und dennoch über enormes Wissen verfügt.
Genauso wie Stefan Jakob. Ihn durfte ich im Seleger Moor beim Raku-Brennen erleben. Er hört langsam auf mit Events wie solche durchzuführen. Sein Werdegang ist ebenfalls sehr aufregend und gleichzeitig inspirierend.
Wenn du selbst Künstlerin oder Künstler bist und deine Erfahrungen rund um das Arbeiten mit Ton teilen oder festhalten möchtest, melde dich gerne bei mir. Vielleicht entsteht daraus etwas Gemeinsames.
Hier siehst du Bilder von einem Raku-Event im Park Seleger Moor mit Stefan Jakob.
Im September kam über Instagram eine Anfrage, mit der ich nicht gerechnet hatte. Jemand fragte mich, ob ich nicht einen Raum für Töpferkurse suche. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt noch nicht aktiv gesucht. Der Gedanke war da, ja – aber eher im Sinne von irgendwann vielleicht.
Trotzdem habe ich nachgehakt. Und ziemlich schnell festgestellt, dass die Person mir nicht fremd war. Also habe ich recherchiert, Kontakt geknüpft und mir den Raum angeschaut.
Der Raum an sich war grossartig: grosszügig, lichtdurchflutet, viel Platz, Teil eines Gemeinschaftsateliers. Zwei, drei Dinge fühlten sich noch nicht ganz rund an, aber vieles hätte sich regeln lassen. An den Menschen lag es nicht – die Hauptvermieterinnen kenne ich, sie sind unglaublich herzlich. Und trotzdem: mein Bauchgefühl blieb ruhig. Kein inneres Ja. Kein Kribbeln. Kein „Das ist es!“.
Ich gehe viel nach Bauchgefühl. Wenn da nichts in Bewegung kommt, warte ich lieber. Also habe ich mir Bedenkzeit erbeten, um wirklich zu spüren, ob ich das will. Ob dieser Ort zu mir passt. Ob jetzt überhaupt der richtige Moment ist.
Eine Stunde später war ich in unserem Dorfladen einkaufen. Und dort traf ich Chris. Wir kennen uns von Malkursen, die ich vor einiger Zeit bei ihr besucht hatte. Wir kamen ins Gespräch, ganz beiläufig. Und irgendwann sagte sie, dass sie ebenfalls jemanden für ihr Atelier sucht. Aus ihrem Atelier war inzwischen ein Gemeinschaftsatelier geworden – und der Mittwoch war noch frei.
In diesem Moment war alles klar. Da war kein Zweifel. Keine Abwägung. Mein Bauchgefühl hat nicht nur genickt, es hat getanzt. Ich wusste sofort: Das ist es! Wir haben trotzdem einen Besichtigungstermin vereinbart, der Form halber. Aber innerlich hatte ich meine Entscheidung längst getroffen.
Seit Oktober bin ich nun Teil des Atelier Allegra in Hausen am Albis. Jeden Mittwoch öffne ich dort den Raum fürs Töpfern – in geführten Kursen oder im offenen Atelier.
Ab Januar 2026 starten unter anderem Kurse, in denen wir gemeinsam eigene Tassen oder Becher töpfern. Ein weiterer Kurs wird ein Pärchen-Kurs sein, den auch beste Freundinnen buchen können - "2 Herzen für eine Stele". Ein besonderes Geschenk zum Valentinstag, getöpfert von beiden, ist etwas sehr Spezielles.
Wenn dich das interessiert, findest du die aktuellen Angebote über den entsprechenden Link. Und falls die Zeiten nicht passen oder du eigene Ideen umsetzen möchtest: Schreib mir gerne. Ich bin flexibel und höre zu.
Ein echter Mega-Moment in diesem Jahr war für mich der Raku-Workshop mit Ine und Ed Knops.
Eigentlich wollte ich diesen Workshop schon 2024 besuchen, doch da kam mir meine Gesundheit dazwischen. Also habe ich alles abgesagt und auf unbestimmte Zeit verschoben. Aber: aufgeschoben ist nicht aufgehoben. 2025 hat es dann doch noch geklappt – und ich bin sehr dankbar dafür.
Ich habe darüber bereits einen eigenen Blogartikel geschrieben. Wenn du magst, lies gerne rein, dann weisst du, wovon ich spreche. Raku fasziniert mich, weil man zwar planen, überlegen und vorbereiten kann – das Ergebnis aber trotzdem seinen eigenen Weg geht.
Die Keramik entscheidet am Ende selbst, wie sie aussehen will. Bei Ine und Ed habe ich gelernt, dass dieses scheinbare Chaos durchaus beeinflusst werden kann. Nicht kontrolliert, aber gelenkt. Zum Beispiel werden die Crackles feiner, wenn man sie anpustet. Sprüht man Wasser auf, entstehen wiederum andere Muster.
Und ich habe gelernt, dass der Rauch erst ab einer bestimmten Temperatur in die Keramik einzieht und dort seine Spuren hinterlässt. Solche Zusammenhänge erschliessen sich nicht aus Büchern. Sie entstehen durch Erfahrung.
Genau deshalb ist das Wissen der „alten Hasen“ so wertvoll. Sie haben über Jahre ausprobiert, Fehler gemacht, wieder verworfen, neu gedacht. Dieses Wissen einfach verschwinden zu lassen, fände ich unglaublich schade. Es zu bewahren – sei es durch Gespräche, Texte oder gemeinsames Arbeiten – ist mir ein grosses Anliegen geworden.
Ein kleiner Wermutstropfen war, dass dies der letzte Workshop mit Ine und Ed in der Schweiz war. Sie leben in Dänemark und bleiben auch dort, ihre Kinder haben den Betrieb übernommen und geben weiterhin Kurse, unter anderem im Raku-Ofen-Bau und im Raku-Brennen.
Der Gedanke, irgendwann nach Dänemark zu reisen und dort teilzunehmen, kam natürlich auf. Auch wenn ich kein Dänisch spreche und mein Englisch eher aus Händen, Füssen und Lächeln besteht.
Was mir dabei hilft: Ich bin ein visueller Mensch. Ich habe schon immer gerne beobachtet und dadurch gelernt. Beim Töpfern genauso wie bei der Arbeit mit Pferden.
Mein Teilzeit-Brotjob besteht darin, Pferdeställe sauber zu halten. Wenn mich jemand fragt, was ich beruflich mache, weiss ich manchmal selbst nicht so recht, wie ich das erklären soll. Jemand meinte einmal scherzhaft: „Das nennt sich Marschall.“ Ich sage lieber: Stallfee.
Im letzten Quartal durfte ich zusätzlich bei meiner Chefin in der Hippotherapie mithelfen – konkret beim Führen des Pferdes während der Therapiestunden.
Dabei geht es um weit mehr als darum, dass das Pferd nicht davonläuft. Tempo, Haltung, Aufmerksamkeit – alles spielt eine Rolle. Es ist körperlich anstrengend, aber gleichzeitig sehr erfüllend.
Auch hier habe ich wieder von einer „alten Häsin“ gelernt. Mit viel Geduld hat meine Chefin mir beigebracht, genauer hinzuschauen und die Sprache der Pferde besser zu verstehen. Lernen durch Beobachtung. Durch Dabeisein. Durch Erfahrung. Ein Muster, das sich 2025 immer wieder gezeigt hat – und das mich sehr geprägt hat.
Unser Pensionspferdestall beherbergt 16 Grosspferde. Da gibt es einiges zu tun.
2025 war für mich auch ein Jahr, in dem sich in meiner Familie vieles irgendwie verschoben hat. Nicht dramatisch, nicht sofort sichtbar – aber spürbar. Die Kinder werden grösser. Selbstständiger. Sie brauchen mich anders als früher. Weniger körperlich, weniger ständig, dafür punktueller. Und manchmal auch widersprüchlicher.
Mein Grosser meistert seine Lehrzeit und geht seinen Weg zunehmend eigenständig. Ich bin stolz auf ihn – und muss gleichzeitig lernen, mich ein Stück zurückzunehmen. Nicht mehr überall gebraucht zu werden, ist ein Prozess. Für ihn genauso wie für mich.
Meine Kleine wird ebenfalls immer selbstständiger. Sie klebt nicht mehr an meinem Bein, wie noch vor ein paar Jahren. Auch das ist schön. Und manchmal auch ungewohnt. Und ein weiterer Loslösungs-Prozess. Manchmal habe ich das Gefühl, das gilt mehr für mich als für sie.
Mein Mann war in diesem Jahr ein wichtiger Rückhalt. Nicht im Sinne von grossen Worten oder dauernder Motivation, sondern durch da sein. Durch Mittragen. Durch Verständnis, wenn ich müde war, unsicher oder gedanklich wieder einmal ganz woanders. Selbständigkeit, Krankheit, kreative Prozesse – all das wirkt sich auch auf ein gemeinsames Leben aus. Dass ich diesen Weg nicht alleine gehen musste, weiss ich sehr zu schätzen.
Familie bedeutet für mich 2025 nicht Harmonie um jeden Preis. Sondern Aushalten. Raum geben. Und immer wieder neu ausloten, wie viel Nähe und wie viel Abstand gerade guttut. Ich habe gelernt, dass Zusammenhalten nicht heisst, sich festzuhalten. Sondern sich gegenseitig wachsen zu lassen – auch wenn das bedeutet, sich zu verändern.
Diese Veränderungen haben mich geerdet. Sie haben mir gezeigt, warum mir meine Arbeit mit Ton so wichtig ist. Warum ich Räume schaffen möchte, in denen man kurz aussteigen darf. Weil ich weiss, wie voll und herausfordernd das Leben sein kann. Und wie wertvoll es ist, zwischendurch einfach mit den Händen zu arbeiten und bei sich anzukommen.
2025 war für mich ein Jahr, in dem ich mir selbst sehr genau begegnet bin. Nicht immer freiwillig und nicht immer angenehm. Aber ehrlich.
Ich habe gemerkt, dass ich vieles weiss – und manches trotzdem immer wieder neu lernen muss. Vor allem dann, wenn ich unter Druck stehe.
Ich neige dazu, vieles gleichzeitig zu wollen: Ideen, Projekte, Entwicklungen – am liebsten alles auf einmal und sofort. 2025 hat mir klar gezeigt: So funktioniert es für mich nicht.
Ich komme weiter, wenn ich mir die Dinge einteile. Wenn ich Pausen nicht als Schwäche sehe, sondern als Teil des Prozesses. Mein Mann sagt oft: „Geduld bringt Rosen – und manchmal etwas anderes.“ Dieses Jahr habe ich verstanden, was er damit meint.
Ich habe gelernt, dass mein Rhythmus nicht verhandelbar ist. Diese festen Arbeitsmodelle, strikten Regeln und vorgegebenen Abläufe passen nicht zu mir. Ich arbeite anders. Mal konzentriert und tief, mal langsamer und tastend. Wenn ich mir erlaube, diesen Rhythmus selbst zu bestimmen, geht es mir besser – körperlich und mental. Was andere darüber denken, ist letztlich irrelevant.
An dieser Stelle möchte ich meinen beiden Chefinnen mal ein ganz grosses Dankeschön aussprechen. Ihr seid grossartig! 🤗
Nicht für meinen Weg. Nicht für mein Tempo. Nicht dafür, dass ich Dinge ausprobiere, wieder verwerfe oder neu ansetze.
2025 war das Jahr, in dem ich begonnen habe, mein Ding durchzuziehen – ohne ständig zu erklären, warum ich etwas so mache und nicht anders. Und wenn etwas nicht funktioniert, dann fange ich eben nochmal von vorne an. Mit mehr Wissen und Erfahrung.
Lange dachte ich, ich sei introvertiert. Das stimmt nur teilweise.
Ich bin textrovertiert.
Ich denke schreibend. Ich sortiere mich über Worte. Das wurde mir durch den Blog, durch meine Texte und durch das öffentliche Schreiben erst richtig bewusst. Das nach aussen zu tragen, war ungewohnt – aber genau richtig.
Nicht alles, was ich über mich gelernt habe, war angenehm.
Ich bin manchmal impulsiv. Das kann Türen öffnen, aber auch Chaos verursachen. Ich mache zu wenig im Haushalt, wenn ich innerlich voll bin – deshalb wird mein Januar ein „JanuRAR“. Und ich habe gemerkt, wie hartnäckig der alte Glaubenssatz ist: Ich muss alles alleine machen.
Das Thema Mentoring hat mich dieses Jahr besonders beschäftigt. Eigentlich wollte ich diesen Weg nicht alleine gehen. Ich habe aber eine Absage bekommen – vermutlich gab es Missverständnisse, vielleicht auch falsche Erwartungen auf beiden Seiten.
Es war enttäuschend. Und es hat genau diesen alten Glaubenssatz wieder angetriggert. Trotzdem weiss ich heute: Auch das ist Teil meines Weges. Ich gehe ihn weiter. Anders vielleicht. Aber nicht weniger entschlossen.
Das ist wohl eine der wichtigsten Erkenntnisse aus 2025. Ich darf mir Zeit lassen. Ich darf Pausen machen. Und ich darf meinen Weg so gestalten, dass er zu mir passt – nicht zu irgendeiner Vorlage.
Wenn ich auf 2025 zurückblicke, sehe ich kein Jahr der grossen Durchbrüche. Ich sehe ein Jahr, in dem ich drangeblieben bin. Und genau darauf bin ich stolz.
Ich bin gestrauchelt, habe gezweifelt, habe immer wieder gedacht, ob ich das alles nicht doch lieber sein lassen sollte. Diese Gedanken kamen öfter, als mir lieb war. Aber ich bin geblieben. Ich habe nicht aufgegeben. Das war keine Heldentat, sondern eine bewusste Entscheidung – immer wieder aufs Neue.
Ich dachte lange, ich hätte kein Netzwerk. 2025 hat mir gezeigt, dass das so nicht stimmt.
Jemand kennt jemanden, der mich kennt. Eine Anfrage kommt nicht zufällig. Am gleichen Tag zwei Begegnungen, die mir einen Raum ermöglicht haben, den ich mir leisten kann und der zu mir passt – das war kein Zufall, sondern das Ergebnis von Jahren, in denen ich Menschen begegnet bin, Kurse besucht, Beziehungen gepflegt habe. Netzwerken funktioniert. Nur oft zeitversetzt.
Auf meinen Grossen, der seine Lehrzeit meistert und mich immer weniger braucht. Auf meine Kleine, die selbstständiger wird und ihren eigenen Weg findet. Auf meinen Mann, der mir den Rücken stärkt, auch wenn nicht immer alles leicht ist. Diese Stabilität trägt mehr, als man im Alltag oft merkt.
Gesundheitlich bin ich ebenfalls stolz auf mich. In den letzten zehn, elf Monaten habe ich rund zehn Kilo abgenommen. Medikamente haben dabei eine grosse Rolle gespielt, ja. Aber insgesamt geht es mir gut.
Ich bin wieder belastbarer. Und ich habe mir erlaubt, meinem Körper zuzuhören. Ein grosser Schritt war auch, dass ich nach 16 Jahren wieder geflogen bin. Die Angst war da – aber ich habe es gemacht. Und es ging gut.
Ich bin sichtbar geworden.
Ich habe mein Wissen, meine Gedanken und meine Arbeit geteilt. Ich habe meine Marketing- und Copywriting-Weiterbildungen nicht nur konsumiert, sondern angewendet. Das war nicht immer bequem – aber notwendig.
Ich habe entschieden, mein Töpfern mit anderen zu teilen. Nicht nur für mich zu arbeiten, sondern Räume zu öffnen: durch Kurse, durch Workshops, durch Begegnungen.
Ich habe Bücher veröffentlicht – und sie werden gekauft. Ich habe Merchandise erstellt und bin auf Etsy sichtbar geworden.
Und ich habe am Adventsmarkt auf dem Weisbrodareal teilgenommen. Viele Menschen sind stehen geblieben, haben gefragt, geschaut, zugehört. Manche haben gekauft. Vor allem aber waren es gute Gespräche. Wertvolle Begegnungen. Dafür bin ich sehr dankbar.
Diese Entscheidungen haben meinem 2025 eine Richtung gegeben.
Nicht mit viel Tamtam. Nicht spektakulär. Aber echt. Und tragfähig.
2025 lief vieles gut – aber längst nicht alles nach Plan. Und das gehört genauso zu diesem Jahr wie die Fortschritte und Erfolge.
Ein dauerhaft schwieriges Thema war und ist Geld.
Selbständigkeit im Nebenerwerb bedeutet für mich, ständig zu rechnen, abzuwägen und zu hoffen, dass es am Monatsende irgendwie aufgeht. Rücklagen gibt es schon länger nicht mehr, und mit der Arbeit in der Landwirtschaft verdient man nicht viel. Komischerweise geht es am Ende meist auf – aber dieses ständige Unter-Druck-Stehen kostet Energie. Es ist wohl einer der anstrengendsten Teile dieses Weges.
Ein weiteres Thema, das nicht funktioniert hat, war mein Einstieg ins Amazon-Partnerprogramm.
Nach den Probemonaten wurde ich wieder rausgeworfen: zu wenig Follower, zu wenig Käufer, zu wenig Verkäufe. Ich dürfte mich später erneut bewerben, wenn ich mehr Reichweite und kaufkräftigere Follower habe.
Ernüchternd – vor allem, wenn man bedenkt, dass es sich um ein Milliardenunternehmen handelt und am Ende ohnehin nur ein paar Prozent Provision übrig bleiben. Ob ich diesen Weg nochmals gehe, weiss ich ehrlich gesagt noch nicht.
Auch Sichtbarkeit auf Social Media war 2025 kein Selbstläufer.
Follower zu halten ist schwierig. Der Algorithmus spielt seine eigene Rolle, aber ich sehe auch klar meinen Anteil: Ich wusste lange selbst nicht genau, was ich eigentlich posten möchte.
Ich habe einfach angefangen, mein Zeug zu zeigen. Ohne klaren roten Faden, ohne saubere Positionierung. Dass das nicht sofort greift, ist rückblickend logisch. Erst durchs Bloggen, Schreiben und Dranbleiben beginnt sich dieser rote Faden langsam herauszukristallisieren.
Ein Punkt, der mich mehr beschäftigt hat, als ich erwartet hätte, war das Thema Mentoring.
Ich wollte diesen Weg eigentlich nicht alleine gehen. Ich habe mir Unterstützung gewünscht, jemanden zum Nachfragen, zum Spiegeln, zum Einordnen. Die Absage, die ich bekommen habe, war enttäuschend.
Wahrscheinlich gab es Missverständnisse, vielleicht unterschiedliche Erwartungen – klären liess es sich nicht mehr. Und damit war er wieder da, dieser alte Glaubenssatz: Ich muss alles alleine machen. Das war kein schöner Moment, aber ein ernüchternder und ehrlicher.
Was ebenfalls nicht immer gut funktioniert hat, war mein Fokus.
Ich habe viele Ideen, viele Interessen und eine grosse Neugier. Das ist grundsätzlich etwas Positives – kann aber auch zur Falle werden. Zu vieles gleichzeitig anreissen, sich verzetteln, Energie verlieren. 2025 hat mir sehr deutlich gezeigt, dass ich hier klarer werden darf.
Und ja: Auch ganz banale Dinge sind liegen geblieben. Haushalt zum Beispiel. Wenn innerlich viel los ist, bleibt Äusseres oft zurück. Deshalb werde ich mich im Januar bewusst etwas rar machen.
Mein Januar wird ein JanuRAR. Aufräumen. Sortieren. Kräfte sammeln.
All das sind keine Niederlagen. Aber es sind Realitäten. Dinge, die nicht schönzureden sind – und die trotzdem dazugehören. Ich habe sie nicht alle „gemeistert“. Aber ich habe hingeschaut. Und genau das ist für mich der Unterschied.
Zahlen erzählen nie die ganze Geschichte.
Aber sie zeigen, wo ich stehe – und dass Bewegung drin ist, auch wenn sie von aussen manchmal klein wirkt.
Instagram-Follower: 278
Kein rasanter Wachstum. Dafür Menschen, die geblieben sind. Und ich weiss inzwischen besser, wen ich erreichen möchte.
Facebook-Fans: 12
Facebook war 2025 nicht mein Fokus – und das ist okay so.
Website & Blog:
Meine Website ist live, mein Blog aktiv.
Veröffentlichte Blogartikel: 35+
Und es werden weiter mehr. Ich bleibe VIB, weil mir der Rhythmus, die Impulse und die Regelmässigkeit gut tun.
Newsletter-Abonnent*innen: 6
Klein, ja. Aber real. Jede einzelne Person hat sich bewusst eingetragen.
Veröffentlichungen:
Bücher, Blogartikel, Texte unter meinem Namen, erste digitale Produkte.
Dinge, die es vor 2025 in dieser Form noch nicht gab. Und es folgen mehr.
Kurse & Atelier:
Seit Oktober fixer Ateliertag (Mittwoch).
Erste Kurse geplant, weitere in Vorbereitung.
Märkte & Öffentlichkeit:
Teilnahme am Adventsmarkt auf dem Weisbrodareal im Dezember.
Viele Gespräche, ehrliches Interesse, erste Verkäufe.
Gesundheit & Alltag:
Rund 10 kg Gewichtsverlust in den letzten 10–11 Monaten.
Wieder belastbarer, stabiler, präsenter.
Diese Zahlen sind kein Beweis für Erfolg im klassischen Sinn.
Aber sie zeigen etwas anderes: Ich habe angefangen. Und ich bin drangeblieben.
2026 soll kein Jahr werden, in dem ich noch mehr mache.
Es soll ein Jahr werden, in dem ich klarer arbeite.
Ich habe 2025 sehr deutlich gemerkt, dass ich dazu neige, mich zu verzetteln. Zu viele Ideen, zu viele Möglichkeiten, zu viel gleichzeitig.
2026 möchte ich meinen roten Faden weiter schärfen und mich jeweils auf eine Sache konzentrieren.
Nicht für immer – aber für eine gewisse Zeit. Drei Monate fühlen sich für mich realistisch an. Überschaubar. Machbar.
Ich will mir weniger vornehmen und dafür konsequenter umsetzen. Mich weniger ablenken lassen von allem, was auch noch spannend sein könnte. Und akzeptieren, dass nicht jede Idee sofort dran ist.
Mein Atelier ist da. Der Raum ist da. Und ich habe grosse Lust, ihn mit Leben zu füllen.
Im Töpfer-Atelier antjes-art biete ich:
geführte Kurse mit wechselnden Monatsthemen
offenes Atelier für eigene Projekte
Raum zum Ausprobieren, Lernen und Durchatmen.
Im offenen Atelier darfst du mit deinen eigenen Ideen kommen. Wenn du Unterstützung möchtest, begleite ich dich – wenn du lieber für dich arbeitest, ist das genauso willkommen.
Auch Auftragsarbeiten sind möglich. Wenn du eine Idee hast, melde dich gerne über das Kontaktformular oder per Mail. Wir schauen gemeinsam, was machbar ist und was nicht.
Alte Hasen sichtbar machen
Ich möchte erfahrene Töpferinnen und Töpfer finden, die über ihre Arbeit sprechen oder sie zeigen möchten. Wissen weitergeben, bevor es verloren geht. Vielleicht entsteht daraus sogar ein Buch.
Ein Töpferbuch für Anfänger*innen entwickeln
Ich sammle Anleitungen, Erfahrungen und Gedanken, um den Einstieg ins Töpfern einfacher zu machen. Wenn du beitragen möchtest: Melde dich gerne.
Meine Töpferkurse füllen
Der Raum ist da. Jetzt dürfen die Menschen kommen, die Lust haben, mit mir zu töpfern. Melde dich gerne für einen Kurs an.
Meinen roten Faden weiter schärfen
Weniger gleichzeitig machen – und dafür konsequenter.
Künstlerisch weitergehen
2026 möchte ich bewusst an Keramiken arbeiten, die nicht nur entstehen, sondern auch gezeigt werden können. Ohne Eile, aber mit dem Ziel, mich künstlerisch weiterzuentwickeln und sichtbar zu machen - zum Beispiel für oder in Ausstellungen.
Sichtbarkeit mit Substanz aufbauen
Blog, Texte, echte Inhalte statt schneller Trends.
Mir selbst treu bleiben
In Tempo, Stil und Entscheidungen.
2026 steht für mich im Zeichen des Feuerpferdes. Vorwärts. Mit Kraft. Mit Bewegung. Nicht kopflos – aber entschlossen.
Nach viel Nachdenken, Sortieren und Neuaufbauen darf es jetzt wieder mehr ins Tun gehen. Dinge ausprobieren. Schritte machen. Erfahrungen sammeln.
Einfach machen. Könnte ja gut werden.
Dieser Jahresrückblick ist lang. Und das ist Absicht.
Weil mein Jahr nicht in ein paar Bulletpoints passt.
Weil Wachstum ist nicht immer nach Schema F verläuft.
Und weil ich glaube, dass genau diese unspektakulären, ehrlichen Wege Menschen verbinden.
Wenn du 2026 Lust hast, dir Zeit zu nehmen - für den Ton, für dich oder für etwas Eigenes: Dann bist du bei mir ♥️willkommen.
Mein Business ist kein gerader Weg – eher viele kleine Lichter, die zusammen Richtung geben.
Falls du Fragen, Anregungen, Feedback für mich hast,
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Ich würde mich sehr freuen von dir zu lesen 🤗.
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© 2025 Antje Brügger