Keramik & Kreativkunst
perfekt unperfekt
Grundlagen, Techniken & Materialien für deinen kreativen Start
Nur mal vorneweg - mal ganz ehrlich:
Ich bin kein Profi auf dem Gebiet des Töpferns, obwohl ich diese Leidenschaft schon seit 2013 auslebe. Wenn ich etwas ganz Neues beginne, lerne ich es am liebsten von der Pike auf und mache den Abschluss darin (mit Diplom oder so).
In diesem Stil habe ich schon drei vollwertige Ausbildungen hinter mir.
Aber jetzt bin ich in einem Alter, in dem ich mir sage: "Einfach mal machen. Mal sehen, was draus wird. Wird schon gut werden.".
Anfangs war es auch wirklich nur ein Hobby:
um mich zu entspannen,
mir etwas Gutes zu tun,
um meine Ruhe vom ständigen Tun und Machen zu haben.
Das Töpfern hat mir mit den Jahren sehr viel gegeben.
Und das möchte ich nun an dich weitergeben.
Probier's aus. Du wirst begeistert sein.
Aber Vorsicht! Es besteht Suchtgefahr 😃.
Was macht Töpfern so besonders?
Welche Techniken gibt es beim Töpfern?
Was du zum Start wirklich brauchst (Materialien & Werkzeuge)
Häufige Anfängerfehler – und wie du sie vermeidest
Warum Töpfern zuhause funktioniert (auch ohne Drehscheibe)
Nächste Schritte: So bleibst du kreativ dran
Töpfern ist mehr als nur ein kreatives Hobby.
Es ist eine Einladung, zur Ruhe zu kommen, dich zu erden – und mit deinen Händen etwas Bleibendes zu schaffen.
Gerade für Anfänger*innen ist es oft ein befreiendes Erlebnis, einfach mal wieder „machen“ zu dürfen – ohne Druck, ohne Perfektion.
Als ich vor Jahren mit dem Töpfern angefangen habe, wollte ich unbedingt etwas mit den Händen machen. Es hat sich dabei herausgestellt, dass die Arbeit mit den Händen das ständig laufende Gedanken-Karussell abschaltet.
Es tat und tut immer noch soooo gut.
Hier kannst du mehr über mich lesen.
Aus Ton kann so viel Schönes, Nützliches, Alltägliches entstehen.
Sei es Deko rund um Haus und Garten,
Geschenkideen (kann man immer gebrauchen) oder
Haushaltsgeschirr (Tassen, Teller, Vasen, Schalen usw.).
Seitdem ich töpfere, schaue ich bei Einkäufen ganz anders in die Regale. Sehr oft höre ich mich dann sagen: "Das kann ich selber machen."
Ich lasse mich sozusagen von der Masse inspirieren und mach mein eigenes Ding draus.
Und du kannst das auch.
Du brauchst keine Vorkenntnisse. Nur Lust aufs Ausprobieren – und einen Klumpen Ton.
Es gibt viele Wege, Ton in Form zu bringen – hier sind die wichtigsten Grundlagen:
Daumendrucktechnik: Du formst eine kleine Kugel und drückst mit dem Daumen eine Mulde hinein. So entstehen einfache Schälchen – ideal für den Anfang.
Wulsttechnik: Hier rollst du Ton zu langen Würsten (Wülsten) und stapelst sie ringförmig übereinander. Perfekt für Vasen oder Becher.
Plattentechnik: Ton wird flach ausgerollt und dann zu Schalen, Dosen oder Figuren zusammengefügt – wie ein 3D-Puzzle.
Aufbauen mit Formen: Du kannst kleine Schälchen in Halbkugelformen drücken oder Ausstechformen nutzen – ideal für Deko oder Anhänger.
Gut zu wissen: Eine Drehscheibe ist kein Muss – gerade Anfängerinnen starten am besten mit den Händen. Das ist für den Anfang einfacher und bringt schneller ganz tolle Erfolgserlebnisse.
Für deinen Einstieg brauchst du nicht viel – aber die richtigen Materialien machen einen Unterschied.
Ich selbst habe von Anfang an mit hochbrennendem Steinzeugton gearbeitet – also richtigem „Keramik-Ton“, der später gebrannt wird.
Lufttrocknenden Ton habe ich ehrlich gesagt nie ausprobiert – ich war sofort fasziniert von dem echten Material, das im Ofen gebrannt wird und dauerhaft haltbar ist. Für den Anfang wird aber sehr oft Lufttrocknender Ton empfohlen, um überhaupt erst einmal in Kontakt mit der Konsistenz zu kommen.
Vor- und Nachteile beschreibe ich nachher noch ein bisschen näher.
Hier die Grundausstattung:
🟤 Ton
Wenn du langfristig arbeiten willst: Steinzeugton oder Steingutton (jeder Ton hat eine andere Brenntemperatur). Auf jeden Fall muss er nach dem Trocknen 1- bis 2-mal gebrannt werden (z. B. in einer Werkstatt oder einem offenen Atelier, welche einen Brennservice anbieten. Schau da gerne im Internet nach).
Diese Tonsorten sind sehr robust und lange haltbar.
Lufttrocknender Ton trocknet an der Luft und kann bemalt und versiegelt werden – er ist eher für Bastelprojekte gedacht. Mit Wasser versteht er sich nicht so gut und weicht dann lieber auf.
Ich nutze ihn nicht, aber für den allerersten Einstieg ohne Brennofen kann er sinnvoll sein.
🔧 Werkzeuge
ein Nudelholz zum Auswallen (wenn du die Plattentechnik nutzt)
ein Messer (zum Abschneiden des überschüssigen Tons bei Vorlagen/Schablonen)
eine Gabel zum Kanten anrauen
Pinsel zum Rand befeuchten, damit zwei einzelne Stücke zusammengeklebt werden können
Holzstäbchen für Löcher oder andere Motive
Trinkhalme auch zum Löcher machen
den Holzlöffel oder -spatel kannst du zum Klopfen nehmen (erkläre ich in einem späteren Beitrag)
Ausstecher, um zum Beispiel Anhänger aus Ton herzustellen
ein Schälchen mit Wasser
Holzbrett, Schneidmatte oder alte, dickere Vorhänge als Unterlage - ich nutze mittlerweile sogar eine Gipsplatte
ein Schwamm, um die Formen oder Kanten zu glätten - und und und.
Du siehst, bevor du nicht genau weisst, ob du überhaupt weiter töpfern möchtest, kannst du haushaltsübliche Werkzeuge benutzen.
🎨 Zum Gestalten
für Steinzeug- oder Steingutton = Engoben (flüssiger Ton mit Farbpigmenten, auf den lederharten Ton, vor dem Brand aufgetragen)
Später: Glasuren (werden mitgebrannt)
Oder: Acrylfarben & Klarlack für lufttrocknende Projekte (sind dann aber nicht lebensmittelecht)
Zum Gestalten von Ton (egal ob lufttrocknend oder nicht) können auch Muster, Plätzchenausstecher, Netze von Verpackungen usw. verwendet werden. Aber dazu in einem anderen Tagebucheintrag mehr. Ich verlinke dir das rechtzeitig.
Meinen Kindern sage ich immer: "Mach nicht dieselben Fehler wie ich. Mach's besser."
Und genau dasselbe möchte ich auch dir mit auf den Weg geben.
Mein anfänglicher Fehler war immer: Ich habe zu dünn gearbeitet. Meistens hatte ich Glück, aber aus diesen Stücken (meist Schälchen) sind auch schon die meisten Hicks ausgebrochen.
Also achte auf folgendes:
🔸Zu dünn gearbeitet: Achte darauf, dass dein Werkstück eine gleichmäßige Wandstärke von ca. 0,5–1 cm hat. Du bekommst es mit der Zeit mit, wie sich das anfühlt zwischen den Fingern. Es gibt auch die berühmten Holzleisten, die du beim Teig ausrollen benutzt. Wenn es nämlich unterschiedliche Wandstärken gibt, kann es instabil werden oder sogar kaputt gehen (Risse).
🔸 Zu viel Wasser verwendet: Ton mag Wasser, aber zu viel macht ihn schlabberig wie einen triefend nassen Abwaschlappen, und du bekommst gar keine Figur (oder was du formen wolltest) mehr hin. Der Ton müsste dann erst einmal trocknen, ehe er weiterverarbeitet werden kann. Und das dauert eine Weile.
🔸 Nicht genug getrocknet: Vor dem Brennen - egal, ob erster oder zweiter Brand - muss der Ton komplett trocken sein – sonst reißt er. Ich lasse meine Tonstücke meistens eine Woche Minimum stehen, wenn nicht sogar länger. Es kommt natürlich auch darauf an, was du hergestellt hast. Ein Anhänger wird nicht so lange zum Trocknen brauchen, wie ein Krug oder eine Skulptur.
🔸 Zu große Erwartungen: Lass dich nicht entmutigen, wenn’s beim ersten Mal nicht perfekt wird. Es geht um den Weg – nicht das Ergebnis.
Und jetzt kommt mein Lieblingsspruch: Übung macht den Meister.
Bleib dran. Mach's nochmal. Verfeinere. Optimiere. Aber mach unbedingt weiter.
Viele denken: Zum Töpfern braucht man eine Werkstatt und Profi-Equipment.
Stimmt nicht! Mit ein paar Grundmaterialien (siehe weiter oben), einem freien Tisch und etwas Geduld kannst du zuhause loslegen.
Der Vorteil ist natürlich, dass du zeitunabhängig töpfern kannst.
Bei uns ist es an manchen Tagen so, dass ich doch Taxi-Chauffeuse spielen darf.
"Mami kannst du schnell..." - ich mach's ja gerne. Und wenn nicht, sag ich das auch.
Wenn sowas mal vorkommt, dann decke ich die Töpferwaren mit einem Plastiksack zu und arbeite später weiter.
Ein weiterer Vorteil ist: Du hast immer ein Geschenk in der Hinterhand.
Bei uns kam es schon öfter vor, dass mein Kind (oder auch ich selbst) plötzlich morgen zu einer Geburtstagsfeier eingeladen war. Und jetzt?
Na, gucken wir schnell im "Töpferrümli" - so heist das bei mir. Meistens finden wir etwas Passendes. Und die Beschenkten haben sich bis jetzt immer gefreut.
Besonders für gestresste Mamas oder kreative Jugendliche ist das eine wunderbare Möglichkeit, sich Raum zu schaffen – ganz ohne großen Aufwand.
Und das Beste: Du kannst jederzeit pausieren – und später weitermachen.
Die meisten TöpferInnen sagen, dass das Töpfern süchtig machen kann. Es ist so ein wahnsinnig tolles Erfolgserlebnis, wenn du deine eigene Kreation in den Händen hälst.
Der frisch aufgebrühte Kaffee am Morgen schmeckt tausendmal besser aus einer selbstgetöpferten Tasse als aus der Tasse von Ikea. Und: Meine Tasse hat nicht jeder. Die gibt's schliesslich nur einmal. Eben ein Unikat.
Probiere dich in den verschiedenen Techniken aus. Jede ist auf ihre Art besonders.
Hab' immer ein Notizbuch dabei, dass du dir entstehende Ideen gleich notieren und sie später umsetzen kannst.
✔️ Suche dir kleine Projekte: ein Teelichtschälchen, ein Anhänger, eine Vase
✔️ Plane feste „Töpferzeiten“ – auch 30 Minuten pro Woche reichen
✔️ Hol' dir Inspiration: auf Instagram, Pinterest oder in meinem Newsletter
✔️ Trag' dich gern in meine Liste ein.
Bald findest du hier auf der Website:
Kreativ-Guides (PDF's und E-Books)
Mini-Workshops für zuhause
Töpfer-Tipps (z.Bsp. Kurse, die ich besucht habe, Märkte oder ähnliches)
Video-Anleitungen
Ich arbeite mit Hochdruck daran. Hab' noch ein bisschen Geduld und schaue gerne immer mal wieder rein.
Oder trag dich in meinen Newsletter ein. Da erfährst du es als Erste.
Warum Töpfern? 💌 Weil es dein Leben verändert, wenn du dir Zeit für dich nimmst.
Falls irgendwelche Fragen auftauchen sollten, oder du mir Feedback geben möchtest, schreibe mir gerne eine E-Mail an kontakt@antjes-art.com.
Ich werde dir so schnell wie möglich antworten.
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