Keramik & Kreativkunst
perfekt unperfekt
Dieses Bild entstand im Park Seleger Moor Rifferswil -
"Feenstäbe" aus Keramik
von KunstKeramik Peter Widmer
Im Seleger Moor Rifferswil findet schon seit ein paar Jahren die MoorArt statt. Immer wieder sehenswert.
Wenn du schon mal Ton in der Hand hattest, kennst du das: Im Regal stehen zig Sorten. Irgendwo steht „Steingut“, daneben „Steinzeug“ – und du fragst dich: Was ist jetzt der Unterschied?
Und vor allem: Welcher Ton ist besser für mein Projekt?
Ich habe mit beiden gearbeitet – vom weihnachtlichen Adventskalender bis zur spülmaschinenfesten Lasagneform. Und glaub mir, das Material macht den Unterschied.
Steingutton gehört zur sogenannten Irdengut-Gruppe.
Das heißt: Er wird bei relativ niedrigen Temperaturen gebrannt – meistens zwischen 1.000 °C und 1.150 °C.
Wobei die durchschnittliche Brenntemperatur bei mir bei ca. 1040° bis 1060° liegt. Je nachdem, was ich für Steingutton nehme.
Dadurch bleibt der Scherben (also das gebrannte Material) porös.
Das heißt: Wasser kann eindringen.
Meine Erfahrung ist ausserdem, das - selbst mit Glasuren - der Ton nicht dicht wird. Ich habe es schon ein paarmal ausprobiert.
Der letzte Versuch war mit Eisbechern. Ich nahm absichtlich einen Steingutton, glasierte sie nach dem ersten Brand und nach dem 2. Brand mache ich meist den Wassertest.
Ich füllte die Becher mit Wasser und lasse sie mindestens einen Tag auf einer Pappe oder Gipsplatte stehen. Steingutton lässt immer durch.
Ich verwende Steingutton (z. B. Bodmer U19) gerne für
Dekoobjekte oder kleine Projekte wie Anhänger, Figuren oder für mein Adventskalender-Projekt.
Da darf der Ton ruhig etwas offener bleiben – und die kräftigen Glasuren kommen richtig schön zur Geltung.
Auch beim Raku-Brennen nehme ich ab und zu Steingutton:
Der niedrigere Schmelzpunkt passt perfekt zu dieser schnellen, expressiven Brenntechnik.
Kann aber durchaus eher reissen als der passende Rakuton.
Steinzeugton gehört zur Sinterzeug-Familie –
das sind die „robusten“ unter den Tonarten.
Gebrannt wird hier deutlich heißer, nämlich bei 1.200 °C bis 1.300 °C.
Durch die hohe Temperatur sintert der Ton: Die Poren schließen sich, der Scherben wird dicht und nimmt kaum bis kein Wasser auf.
Das Ergebnis: robust, frostfest, spülmaschinengeeignet – also perfekt für Gebrauchskeramik oder für Draussen.
Seifenschalen zum Beispiel sollten besser mit Steinzeugton getöpfert werden. Sie ist schliesslich lange mit Wasser und Seife in Kontakt.
Der Hähnchenbräter.
Hähnchen draufsetzen, vielleicht noch Gemüse in den Rand drumherum und ab in den Ofen.
Das ist mit Steinzeugton möglich.
Ich arbeite am liebsten mit dem Steinzeugton W2505 von Sibelco.
Damit töpfere ich meine Schalen, Tassen, Krüge, Lasagneformen oder den legendären Güggelibräter – alles Dinge, die in Küche und Spülmaschine regelmäßig was aushalten müssen.
Unglasiert fühlt sich Steinzeug eher steinig oder leicht rau an,
aber es ist schon von Natur aus ziemlich dicht.
Wenn du’s glasiert, wird’s richtig edel.
Brennbereich
Scherben
1.000 – 1.150 °C
porös, saugend
1.200 – 1.300 °C
dicht, gesintert
Wasseraufnahme
hoch
sehr niedrig
Frostfest
nein
ja
Spülmaschinenfest
eher nicht
ja
Farbwirkung
bunte, leuchtende Glasuren
erdige, natürliche Töne, hochbrennende Glasuren
typische Nutzung
Deko, Raku, Indoor
Alltags-Geschirr, Outdoor, robuste Keramik
Kurz gesagt:
Steingut = eher Deko,
Steinzeug = alltagstauglich.
Oder einfacher:
Wenn’s hübsch aussehen soll → Steingut.
Wenn’s was aushalten muss → Steinzeug.
Ich erklär’s dir an ein paar echten Beispielen aus meiner Werkstatt:
Für Deko oder Geschenkideen
(wie mein Adventskalender aus kleinen Keramik-Figuren)
→ Steingut ist perfekt. Es lässt sich schön bunt glasieren, braucht keine extreme Hitze, somit ist der Brand schneller fertig.
Für Raku-Projekte:
→ Ich nutze spezielle Raku-Massen (z. B. Raku 474 von Goerg & Schneider), die ähnlich wie Steingut im Niedrigbrandbereich liegen. Die fangen Spannungen beim schnellen Abkühlen besser ab.
Für Geschirr, Vasen oder Outdoor-Stücke:
→ Ganz klar Steinzeugton!
Der hohe Brand macht die Keramik dichter und langlebiger.
Ich liebe das Gefühl, wenn ich eine meiner Tassen aus der Spülmaschine hole und sie noch aussieht wie frisch gebrannt.
Ton & Glasur müssen zusammenpassen.
Jede Glasur hat einen bestimmten Ausdehnungskoeffizienten (WAK). Wenn Ton und Glasur nicht harmonieren, reißt’s beim Abkühlen.
→ Tipp: Immer beim Tonhersteller schauen, welche Glasuren passen. Ich schaue meist auf die Brenntemperaturen vom Ton und dann bei den passenden Glasuren, welche Brenntemperatur möglich ist.
Lebensmitteltauglichkeit prüfen.
Steingut braucht unbedingt eine dichte Glasur, wenn du es für Essen oder Trinken verwenden willst.
Steinzeug ist an sich dicht, aber unglasierte Oberflächen können trotzdem Flecken annehmen – für Schüsseln & Tassen lieber glasieren.
(Ich habe mal gehört, dass man eine Zitrone für längere Zeit auf die Keramik legen kann. Gibt es Farbveränderungen, ist die Glasur nicht Lebensmitteltauglich. Da muss ich aber nochmal tiefer recherchieren.)
Frostfestigkeit beachten.
Wenn Wasser in poröse Scherben eindringt (z. B. bei Steingut), kann es beim Gefrieren aufplatzen.
Steinzeug ist dagegen frostfest – perfekt für Gartenkeramik.
Damit diese aber länger hält, solltest du sie bei frostigen Temperaturen lieber reinholen. Irgendwann gehen sie sonst doch kaputt.
Ich töpfere gerne mit verschiedenen Tonsorten – jede hat ihren Reiz.
Aber wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich sagen:
Steinzeugton gewinnt auf Dauer.
Er ist pflegeleichter, spülmaschinenfest und langlebig.
Gerade wenn du Alltagskeramik machst, oder Dinge, die auch mal draußen stehen, ist Steinzeug einfach die sichere Bank.
Steingut bleibt für mich die kreative Spielwiese – perfekt für kleine Kunstwerke, die nicht jeden Tag benutzt werden.
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🤗... ich habe mit dem Bloggen im Juni 25 angefangen und finde immer mehr Gefallen daran
🤗... dank Judith Peters Sympatexter habe ich eine neue Art des Bloggens kennengelernt. Ich bin keine strategische oder technische Bloggerin, sondern eine dynamische. Das gefällt mir, weil ich so keine starren Grenzen habe, die mich blockieren. Ich verbinde gerne Sachen.
🤗... Zum Beispiel kombiniere ich bei meinen Töpferprojekten gerne Keramik und Holz, oder Metall.
Oder ich schaue, dass meine getöpferten Sachen auch nützlich sind: Tassen, Schalen, Schmuckschatullen usw.
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